Schlaf, Kindlein, schlaf ist ein Wiegenlied, das schon im 17. Jahrhundert Kindern vor dem Einschlafen zur Beruhigung gesungen wurde.

Heute ist das nicht viel anders. Das Baby braucht unsere Hilfe, um in den Schlaf zu finden.

Das Thema Schlaf wird für Eltern schnell zu einer großen Herausforderung.

Warum dies so ist – dazu ein paar Infos:

Ein Baby unter 6 Monaten besitzt noch keine entsprechende physiologische Reife, gesättigt durch die Nacht zu kommen, daher verlangt es nach Nahrung auch, wenn wir lieber schlafen würden.

Auch der Tag/Nacht Rhythmus fehlt noch. Babys schlafen anfangs genauso lang am Tag wie in der Nacht, wachen regelmäßig über den ganzen Tag und die Nacht verteilt auf.

Damit sich das ändert brauchen Babys unsere Hilfe, vor allem durch einen strukturierten Tagesablauf und beruhigende Rituale.

Meist passiert dies automatisch: Wir verdunkeln das Zimmer, wenn das Baby zur Ruhe kommen soll, sprechen leise und singen ein Wiegenlied leise vor.

Auch das Baby hilft uns, auf sein Schlafbedürfnis aufmerksam zu machen. Es sendet uns Signale wie Gähnen, Augenreiben, an den Ohren spielen oder wendet sich ab, um uns zu sagen: Ich möchte jetzt keine Beschäftigung sondern Ruhe!

Dann ist es Zeit, das Baby in sein Bettchen zu legen. Es soll den Schlafplatz nicht nur in der Nacht kennenlernen sondern auch tagsüber als einen angenehmen Aufenthaltsort.

Fängt das Baby nun zu quengeln an ist es nicht hilfreich, das Baby gleich wieder aus dem Bett zu nehmen. Vielleicht ist ein beruhigendes Zureden, ein aufmerksamer Blickkontakt, ein sanftes Anfassen und über die Brust Streichen ausreichend, um das Wohlbefinden des Babys wiederherzustellen. Geben Sie dem Baby die Chance sich selbst zu beruhigen. Man sollte sich erst dann entscheiden das Baby herauszunehmen, im Arm zu wiegen und zu füttern, wenn Hilfestellungen nicht ausreichend sind. Vertrauen Sie auf Ihre elterliche Intuition, dass Sie hierfür die richtige Entscheidung treffen.

Sind Sie beunruhigt, dass Ihr Baby über die Maßen schreit und nur schwer in den Schlaf findet, sollten Sie einen Kinderarzt konsultieren. Es ist wichtig zu wissen, dass das Baby gesund ist!

Wichtig! Das Baby schreit nicht, um Sie zu ärgern – es ist die einzige Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. Manchmal hat es auch (zu) viele Eindrücke zu verarbeiten, einen Wachstumsschub oder die Zähnchen kommen. Das Baby braucht dann Ihre Hilfe zur Beruhigung.

Durch häufiges Aufwachen der Babys leiden auch Eltern schon bald unter Schlafdefizit.

Es entsteht dann schnell ein Kreislauf, da es gestressten Eltern schwerer fällt, auf ihr Baby beruhigend einzuwirken.

Deshalb müssen Eltern für sich sorgen:

Nutzen Sie auch tagsüber jede Minute, die Ihr Baby schläft, um sich auszuruhen. Lassen Sie den Haushalt liegen. Holen Sie sich jede Unterstützung von Großeltern, Verwandten und Freunden oder wenden Sie sich jederzeit an das Helfernetz von Frühen Hilfen und Beratungsstellen.

Je ausgeruhter und entspannter Sie damit umgehen können, dass Ihr Baby Sie wieder einmal aufgeweckt hat, um so eher werden alle Familienmitglieder wieder zur Ruhe finden.

Denken Sie daran, in den ersten 6 Monaten ist es eher normal, dass Ihr Baby Sie in der Nacht aufweckt, Babys sind grundsätzlich eher schlechte Schläfer – dies ist nicht besorgniserregend aber anstrengend.

Was dem Baby helfen kann, besser in den Schlaf zu finden:

  • Schaffen Sie Ruheinseln für sich und das Baby am Tag
  • Vermeiden Sie Überreizung und bringen Ihr Baby regelmäßig nach 1- 1 ½ Stunden nach dem letzten Aufwachen wieder zur Ruhe
  • Überbrücken Sie Schreistunden durch Spazierengehen mit Tragetuch oder Spazierfahrten.
  • Eltern sollen sich in der Nachtbetreuung gegenseitig unterstützen.
  • Für eigene Entspannung sorgen. Beruhigen Sie sich selbst bevor Sie zu Ihrem Baby gehen.

Es gibt kein Patentrezept für Beruhigungs- und Einschlafhilfen. Vielleicht haben Sie Ihre ganz eigene hilfreiche Methode und achten auf einen strukturierten Tagesablauf und beruhigende Rituale.

Die Zauberformel heißt: Sanftes Vorgehen ohne Hektik und achten Sie auf sich selbst!

Carola Möller

Diplompädagogin

Beraterin für Familien mit Kleinkindern und Säuglingen (bke)